Nach der Messerattacke am WDG

Nach der Amoktat am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Elberfeld sind alle Opfer außer Lebensgefahr. Der Unterricht am WDG läuft normal weiter, es sind allerdings noch bis Freitag (1.3.) mehrere Schulpsychologen/-psychologinnen und Ansprechpartner vor Ort, für alle, die über die Tat und ihre Gefühle reden wollen. Ab Ende dieser Woche werden auch wieder Klassenarbeiten und Klausuren geschrieben, sagt die Schule.


Die Ermittlungen laufen währenddessen weiter. Der mutmaßliche Täter ist ein 17-Jähriger. Der Oberstufenschüler hatte am Donnerstagmorgen (22.02) sich und vier Mitschüler mit Stichwaffen verletzt. Einige wurden auf der Intensivstation behandelt.


Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord vor, deshalb wurde auch Haftbefehl erlassen. Seine Tat hat offenbar keinen politischen oder religiösen Hintergrund. So ein Motiv schließen Polizei und Staatsanwaltschaft nach derzeitigem Ermittlungsstand aus. Allerdings haben sie bestätigt, dass es ein Bekennerschreiben gibt. Der 17-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Er ist inzwischen von Wuppertal in ein Justizvollzugskrankenhaus im Kreis Unna gebracht worden. Auch ein Psychiater soll mit ihm schon gesprochen haben. Der Schüler lehnt zwar eine psychiatrische Untersuchung ab, trotzdem gibt es ein Kurzgutachten. Laut dem Psychiater gebe es Anhaltspunkte für eine psychiatrisch relevante Erkrankung.


Der 17-Jährige wurde in Wuppertal geboren, er hat die deutsche und türkische Staatsbürgerschaft und ist der Polizei vorher noch nie aufgefallen. In dem Bekennerschreiben wird aber deutlich, dass er psychische Probleme hat. Das hatte auch die Schule gesagt - seit wann sie davon weiß, ist unklar.


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