Nicht die Geschwindigkeit zählt - Benjamin Eimers ist Gasballon-Vizeweltmeister
Veröffentlicht: Donnerstag, 12.10.2023 09:14
Benjamin Eimers und sein Vater Wilhelm aus Moers sind zweite bei der Gasballon-Weltmeisterschaft geworden. In einem Rennen, bei dem es auf die Distanz ankommt, egal wie lange man braucht.
Wer am weitesten kommt, gewinnt
Benjamin Eimers war schon oft hoch in der Luft. Schließlich sind er und sein Vater Wilhelm amtierende Weltmeister im Gasballon fahren. Dieses Jahr wurde Sie in Albuquerque, New Mexico Zweiter. Sie mussten sich einem französischem Team geschlagen geben. Der Grund: Sie mussten frühzeitig landen, da ihr Ballon sonst auf den Atlantik hinausgefahren wäre. Der Wind stand ungünstig. Am Ende kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an, mit der die Ballonfahrer unterwegs sind und auch ein Ziel gibt es nicht. Die Mannschaft gewinnt, die die weiteste Distanz in Luftlinie zum Start schafft. Dabei ist es auch egal, wie lange sie dafür brauchen.
"Wir sind insgesamt 80 Stunden am Stück in der Luft gewesen und vier Nächte gefahren."
Trotz des Vizeweltmeistertitels sind die Zahlen beeindruckend. Die beiden waren auf bis zu 4200 Metern Höhe, fast so hoch, wie die höchsten Berge in Europa. Entsprechend kalt kann es auch werden und weil es dort oben wenig Sauerstoff gibt, haben sie ach welchen mit dabei. 80 Stunden, vier Nächste waren sie unterwegs und das in einem grade mal 1,2 Quadratmeter großem Korb.
Vier Tage auf dem Raum einer größeren Duschkabine
Der Korb ist grade mal 1,2 Quadratmeter groß und ist quasi Badezimmer, Toilette und Schlafzimmer und alles in einem, erklärt Benjamin im Interview mit uns. Im Korb gibt es Klappen, durch die man beim Schlafen die Füße stecken kann. Nur so kann man sich hinlegen. Dazu kommt man aber tatsächlich gar nicht so häufig. Ständig muss jemand aufpassen, ob man auch nicht irgendwo gegenfährt oder das Wetter lässt Schlaf nicht zu. Vier bis fünf Stunden, mehr ist in der Regel nicht drin, sagt Benjamin. Entsprechend froh ist man, wenn man wieder gelandet ist.
"Wenn man dann endlich gelandet und glücklich wieder unten ist, wird erstmal ein kaltes Bier aufgemacht."
Vater und Sohn-Team
Benjamins Vater Wilhelm war jetzt schon 30 Mal dabei und hat schon fünf Weltmeistertitel geholt. Zum letzten Mal 2022 zusammen mit seinem Sohn. Außerdem ist er noch zehnmal zweiter geworden. Benjamin hat sechsmal teilgenommen und letztes Jahr ist er dann zum ersten Mal mit seinem Papa Weltmeister geworden. Es war aber sicher nicht das letzte Mal, dass die beiden in die Luft gegangen sind.