Über ein Drittel der Azubis in NRW unzufrieden
Veröffentlicht: Mittwoch, 04.12.2019 12:30
Die Ausbildung ist für viele Azubis in NRW kein Spaß: Die Unzufriedenheit von Auszubildenden in NRW war noch nie so groß, wie in diesem Jahr. Das ist das Ergebnis des Ausbildungsreports des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der seit zwölf Jahren erhoben wird.
32,1 Prozent der Befragten Azubis sagten bei der Befragung, dass sie sich nicht gut aufgehoben und betreut fühlen. Dabei gibt es himmelweite Unterschiede zwischen den Berufen. 5.000 Azubis wurden in den 25 häufigsten Berufen befragt. Das Ergebnis: Verwaltungsfachangestellte sind während ihrer Ausbildungszeit am zufriedensten - ganz unten auf der Skala landen Hotelfachkräfte und Friseure. Eine weitere Erkenntnis: Je kleiner ein Betrieb ist, desto größer die Unzufriedenheit.
Arbeitszeiten und Betreuung sind die häufigsten Probleme
Besonders häufig sorgt die Arbeitszeit für Unzufriedenheit. Über ein Drittel der Azubis muss regelmäßig Überstunden machen - etwa 16 Prozent von ihnen bekommen die Überstunden nicht ausgeglichen. Auch mit der Betreuung sind viele Azubis unglücklich: Über ein Drittel der Befragten sagen, dass sie kaum oder nie fachlich angeleitet werden. Und über zwölf Prozent der Azubis sagen, dass sie oft oder sogar immer Aufgaben übernehmen müssen, die nichts mit ihrer Ausbildung zu tun haben - also Kaffee kochen oder kopieren.
DGB: Arbeitgeber sollten sich mehr Mühe geben
Arbeitgeber sollten sorgfältiger mit ihren Azubis umgehen, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund NRW, mit ihrer Vorsitzenden Anja Weber. Man solle sich künftig dann nicht über Fachkräftemangel wundern, wenn die schlechten Arbeitsbedingungen und ein unfairer Umgang sich binnen kurzer Zeit herumsprechen würden.
Autor: José Narciandi