Kritik wegen getöteter Spinnen in Schwebebahn-Stationen

Ein Schädlingsbekämpfer hat im Auftrag der WSW die Spinnen mit Gift getötet. Dafür gibt es viel Kritik. Eine Expertin sagt, dass die Spinnen nachhaltiger und umweltfreundlicher bekämpft werden können - ohne Tötungsaktion.

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Spinnen machen es sich in den Schwebebahnhaltestellen gemütlich. Viele Fahrgäste finden das gruselig und ekeln sich vor den Krabbeltieren. Die Wuppertaler Stadtwerke kennen das Problem. Deswegen lassen sie die Tiere dreimal im Jahr von einem Experten mit Nervengift töten. Die Aktion jetzt hat für viel Kritik gesorgt. Auch, weil im Nachgang viele tote Spinnen in den Stationen lagen.


Spinnen-Problem nachhaltiger angehen

Die Wuppertalerin Bärbel Holl ist Schädlingsbekämpferin - sieht Spinnen aber ganz klar nicht als Schädlinge, sondern Nützlinge. Sie schlägt vor, das Problem anders anzugehen. Besipielsweise gebe es entwicklungshemmende Mittel, mit denen Spinnennester behandelt werden können. Die Spinnen würden sich so langsamer vermehren. Was außerdem helfen würde: die Stationen häufiger reinigen und Spinnweben entfernen,


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Haltestellen-Beleuchtung lockt Insekten wie Spinnen an

Der größte Knackpunkt sei laut Bärbel Holl die permanente Beleichtung der Stationen. Insekten würden durch das Licht angelockt. Und die Spinnen als ihre natürlichen Fressfeinde gleich mit. Wenn es die Sicherheit an den Stationen zulassen würde, sollte das Licht gedimmt werden, schlägt Bärbel Holl vor. Die WSW sagen dazu nichts. Pressesprecher Holger Stephan sagt, die WSW hätten nach der Tötungs-Aktion einen Shitstorm und viel Kritik abbekommen. Deswegen wolle man sich zu der Spinnen-Thematik nicht mehr äußern.


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