Praktikumsplätze und Corona

Für viele Schülerinnen und Schüler steht ein Praktikum im Lehrplan - eigentlich. Wegen der Coronapandemie und damit verbundenen Hygienemaßnahmen können viele Firmen und Betriebe keine Praktikumsplätze anbieten. Hörerin Andrea hat sich gemeldet und findet es schade, dass ihre Tochter wegen Corona nur Absagen auf ihre Bewerbungen bekommen hat. Das geplante Praktikum in der neunten Klasse kann sie vergessen.

Für die Schülerinnen, Schüler und die Schulen auf der einen, aber auch die Betriebe auf der anderen Seite ist die Situation ärgerlich. Zwar fehlt den meisten nicht die Arbeitskraft, aber fehlende Praktikumsangebote erschweren die Suche nach Nachwuchs. Besonders im Handwerk. Viele Betriebe können sich jungen Leuten nicht präsentieren und finden keine Azubis. Andere können keine jungen Menschen betreuen, weil zum Beispiel im kaufmännischen Bereich vielerorts die Homeoffice-Pflicht greift und niemand zum Anlernen vor Ort ist.

Carmen Bartl-Zorn kennt beide Seiten. Für Schülerinnen und Schüler hat sie den Tipp, auch Praktika in anderen Bereichen und Branchen in Erwägung zu ziehen und nicht auf den Traumjob oder die Traumstelle zu beharren. In einem Praktikum ginge es darum, den Arbeitsalltag, eine Stärken und Schwächen und den Umgang mit Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen. Oft lohnt sich der Blick über den Tellerrand, weil er entweder den eigenen Berufswunsch festigt oder neue Perspektiven aufzeigt, sagt sie.

Schülerinnen und Schüler ohne Praktikumsplatz sollen sich an ihre Schule wenden. Die meisten würde Listen führen und pflegen, auf denen Unternehmen stehen, mit denen die Schule schon zusammengearbeitet hat, sagt Carmen Bartl-Zorn.

Außerdem unterstützt die IHK bei der Praktikumssuche mit ihrem digitalen Ausbildungsatlas.

Weitere Möglichkeiten bieten Portale wie praktikumsstellen.de, meinpraktikum.de sowie Indeed, Stepstone, Kimeta und weitere. Viel Erfolg!