Putin rechtfertigt bei Militärparade Krieg gegen die Ukraine

Tag des Sieges in Russland
© Sergei Bobylev/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa

Weltkriegsgedenken

Moskau (dpa) - Kremlchef Wladimir Putin hat bei der traditionellen Militärparade auf dem Roten Platz seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Verteidigung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland gleichgesetzt. «Russland bleibt ein unüberwindbares Hindernis für Nazismus, Russophobie und Antisemitismus und wird gegen die Exzesse kämpfen, die die Schergen dieser aggressiven zerstörerischen Ideen verüben», sagte Putin in seiner Rede. 

Wahrheit und Gerechtigkeit seien auf der Seite Russlands, sagte der Kremlchef mit Blick auf seinen Krieg in der Ukraine. Er fügte hinzu, ganz Russland unterstütze die Kämpfer der «militärischen Spezialoperation» – so bezeichnet der Kreml seine Invasion im Nachbarland.

Putin widerspricht indirekt Trump

Putin betonte, dass die Soldaten der Sowjetarmee den entscheidenden Anteil am Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg geleistet hätten. Damit widersprach er indirekt auch US-Präsident Donald Trump, der zuvor den Beitrag der US-Armee als entscheidend bezeichnet hatte. Die Eröffnung einer zweiten Front in Europa nach der Zerschlagung großer Teile der Wehrmacht in der Sowjetunion habe den Sieg aber beschleunigt, räumte er ein. 

Während er dabei die Alliierten Frankreich, Großbritannien und USA nicht einzeln nannte, betonte Putin den Beitrag Chinas im Krieg gesondert. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping stand als höchster ausländischer Staatsgast direkt neben Putin auf der Tribüne. Von den westlichen Alliierten kamen hingegen wegen des russischen Kriegs keine offiziellen Vertreter. 

Als einziger Regierungschef eines EU- und Nato-Landes ist der Slowake Robert Fico in Moskau. Auch der serbische Staatschef Aleksandar Vucic nahm in Moskau an der Parade vor rund 10.000 Soldaten teil. Neben russischen Soldaten marschierten dabei auch Einheiten aus mehreren anderen Ex-Sowjetrepubliken, aber auch aus China, Laos, Myanmar und Ägypten über den Roten Platz. Unter den russischen Soldaten waren dabei auch Kämpfer, die Moskau in seinem Krieg gegen die Ukraine einsetzt.

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Tag des Sieges in Russland
Der russische Präsident Wladimir Putin setzte in seiner Rede den Kampf gegen Nazi-Deutschland mit dem aktuellen Krieg gegen die Ukraine gleich.© Ilya Pitalev/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa
Der russische Präsident Wladimir Putin setzte in seiner Rede den Kampf gegen Nazi-Deutschland mit dem aktuellen Krieg gegen die Ukraine gleich.
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Tag des Sieges in Russland
Der chinesische Präsident Xi Jinpin (l) ist bei der russischen Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges über Nazideutschland der höchste Staatsgast auf der Tribüne neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (r).© Mikhail Korytov/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa
Der chinesische Präsident Xi Jinpin (l) ist bei der russischen Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges über Nazideutschland der höchste Staatsgast auf der Tribüne neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (r).
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Der 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland wird in Russland groß gefeiert.© Maxim Bogovid/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa
Der 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland wird in Russland groß gefeiert.
© Maxim Bogovid/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa
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Auch chinesische Soldaten nehmen an der Militärparade in Moskau teil.© Ilya Pitalev/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpa
Auch chinesische Soldaten nehmen an der Militärparade in Moskau teil.
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