Wir beantworten eure Fragen zu Corona

Die Leiterin des Wuppertaler Gesundheitsamtes, Dr. Ute Wenzel, war bei Jens und Jasmin in der Frühsendung.

Eure Fragen und die entsprechenden Antworten findet ihr hier als Audios und auch als Text zusammengefasst.

Jens und Jasmin

Wo gibt es aktuelle Infos?

  • Es gibt für NRW eine eigens eingestellte Hotline für Bürger. Unter 0211 855 47 74 können sich Bürger über alles Wichtige informieren und Fragen stellen.
  • Das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit ist zu erreichen Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, am Freitag von 8 bis 12 Uhr unter folgenden Nummern:

Hotlines zum Corona-Virus

  • 0800 / 011 77 22 (UPD)
  • 115 (Behördennummer) 
  • 030 / 346 465 100 (BMG)

Und auch hier gibt es schon wichtige Informationen zum Nachlesen:

 

© Radio Wuppertal
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Hier könnt ihr alle Fragen und Antworten auch noch einmal nachlesen

Frage:

Wie gefährlich ist das Virus im Gegensatz zu einer Grippe?

Antwort:

Zurzeit ist die Sterberate bei Corona 5-10 Mal so hoch wie bei Grippe, sagt Dr. Ute Wenzel, Leiterin des Gesundheitsamtes Wuppertal. Allerdings gibt es viel weniger Infizierte. Für eine abschließende Beurteilung der Schwere der neuen Atemwegserkrankung liegen gegenwärtig nicht genügend Daten vor, sagt etwa das Robert-Koch-Institut. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Menschen mit einem schwachen Immunsystem.

  

Frage:

Wie ansteckend ist das neue Coronavirus?

Antwort:

Wie viele andere Menschen steckt ein/e Infizierte/r durchschnittlich an? Dazu gibt es noch keine Daten. Das Virus verbreitet sich vor allem durch Tröpfcheninfektion, also z.B. beim Husten und Sprechen. Erste Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Virus auch über das Verdauungssystem verbreitet werden kann. Außerdem wird vermutet, dass es einige Tage über Oberflächen verbreitet werden kann – also z.B. über eine Türklinke, die Infizierte angefasst haben. Ein bisher unterschätztes Risiko sei womöglich, dass in Stuhlproben von Patienten zu Beginn einer Covid-19-Erkrankung «durchaus relevante Mengen» von Erregern nachweisbar seien, sagt Clemens Wendtner, Chefarzt der Infektiologie und Tropenmedizin an der Klinik München-Schwabing.

  

Frage:

Gibt es eine Therapie?

Antwort:

Es gibt bisher keine spezielle Therapie gegen das Corona-Virus. Auch eine Impfung gibt es noch nicht, sagt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Zum Glück werden die meisten Infizierten nicht sehr schwer krank. 

  

Frage:

Was gibt es für Tipps, um sich vor Ansteckung zu schützen?

Antwort:

Am wichtigsten: ganz oft und gründlich die Hände waschen. Das sagt Dr. Ute Wenzel vom Gesundheitsamt Wuppertal. Wenn Sie in der Stadt unterwegs waren oder überall, wo viele Menschen sind, dann waschen Sie sich bitte sofort danach gründlich die Hände. Berührt man mit nicht gewaschenen Händen das Gesicht, können die Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg. Steht unterwegs keine Waschmöglichkeit zur Verfügung, sollten Sie zumindest vermeiden, mit den Händen Mund, Augen oder Nase zu berühren oder Speisen mit der Hand zu essen. Halten Sie außerdem Abstand zu anderen Menschen. Wer ein krankheitsbedingt ein schwaches Immunsystem hat, sollte öffentliche Verkehrsmittel oder andere größere Menschenansammlungen nach Möglichkeit besser meiden. Umarmen Sie im Augenblick nicht jeden und schütteln Sie auch am besten keine Hände.

 

Frage:

Was mache ich eigentlich, wenn ich Sorge habe, mich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben ?

Antwort:  

Das Corona-Virus löst Erkältungs- oder Grippe-Symptome aus. Außerdem hat man meistens Fieber und bekommt schlecht Luft. Wenn Sie diese Symptome haben, dann sollten Sie bei Ihrem Hausarzt / Ihrer Hausärztin anrufen und die Situation schildern. Das gilt besonders, wenn Sie in den vergangenen zwei Wochen aus Risikogebieten zurückgekehrt sind (z.B. aus Norditalien, Tirol, China, Madrid, Ostfrankreich) bzw. zu Menschen aus diesen Regionen oder Rückkehrern von dort direkten Kontakt hatten. WICHTIG: Nicht direkt zum Arzt gehen, denn dann könnten Sie möglicherweise weitere Menschen anstecken.

Sollten Sie den Verdacht haben, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben, melden Sie sich bitte telefonisch bei Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder bei der Notdienstnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter 116 117.

Nur nach Aufforderung durch eine/ Mediziner/in dürfen Sie zum „Test-Drive in“ fahren, den das Gesundheitsamt bei der Freiwilligen Feuerwehr Ronsdorf-Linde für ganz Wuppertal eingerichtet hat.

  

Frage:

Was müssen Menschen tun, die gerade in einem Risikogebiet wie in der Region Mailand waren?

Antwort:

Diese Menschen sollen sich unbedingt beim Gesundheitsamt melden und am besten zwei Wochen zu Hause bleiben, rät Dr. Ute Wenzel. Nach einer Ansteckung kann es bis zu 14 Tage dauern, bis Krankheitszeichen auftreten.

 

Frage:

Warum wird nicht einfach jeder „auf Corona“ getestet?

Antwort:

Dr. Ute Wenzel sagt: Das Gesundheitsamt Wuppertal hält sich hier an die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts. Es werden nur infizierte Menschen getestet oder die, die in einem Risikogebiet waren oder direkten Kontakt zu Menschen von dort hatten.

 

Frage:

Kann man sich freiwillig testen lassen?

Antwort:

Nein, das Gesundheitsamt macht Tests nur bei Menschen, bei denen ein Ansteckungsrisiko bzw. -verdacht besteht.

  

Frage:

Ist man mit Grippeschutz-Impfung besser geschützt?

Antwort:

Nein. Eine Impfung gegen Grippe hilft nicht gegen das Corona-Virus.

 

Frage:

Wenn man das Virus einmal hatte, ist man dann lebenslang dagegen immun?

Antwort:

Dazu ist bisher laut Gesundheitsamt nichts bekannt.

  

Frage:

Eine Bekannte hat Durchfall, kann das schon ein Anzeichen für Corona-Virus sein?

Antwort:

Durchfall ist nicht unbedingt ein Anzeichen. Erst einmal sind starke Erkältung und Atembeschwerden die Symptome. Durchfall kommt nur manchmal noch dazu, sagt das Gesundheitsamt.

 

Frage:

Kann man Kinder in Schule oder Kindergarten überhaupt schützen?

Antwort:

Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Für Lehrer/innen, Erzieher/innen, Schüler und Schülerinnen in der Notbetreuung gelten die üblichen Regeln: mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand halten. In der Praxis ist das – vor allem in Kitas – kaum realisierbar. Insgesamt seien Kinder bisher seltener betroffen als Erwachsene, sagt das Gesundheitsamt. Sinnvoll wäre, wenn in der Notbetreuung alle Beteiligten eine Schutzmaske tragen. Damit kann man sich nicht selbst schützen - aber seine Mitmenschen im Falle einer bis dahin nicht erkannten Infektion. Einen offiziellen Rat oder gar einen Erlass dafür gibt es allerdings bisher nicht.

 

Frage:

Was wird aus den Abiprüfungen?

Antwort:

Im Augenblick (25.3.) heißt es, die Abiturprüfungen werden, wenn es irgendwie geht, stattfinden.


Frage:

Darf man trotz Kontaktsperre mit den eigenen Kindern in den Kleingarten?

Antwort:

Ja, das ist erlaubt. Die Spielplätze dort sind gesperrt. Aber in Ihren eigenen Garten dürfen Sie sich mit allen, die in Ihrem Haushalt leben, gemeinsam aufhalten. Sie dürfen „über den Zaun“ acu mit den Gartennachbarn sprechen (mit dem gebührenden Abstand), aber keine anderen Leute in Ihren Garten einladen.

Frage:

Dürfen Friseure noch öffnen?

Antwort:

Friseure dürfen ab sofort in Wuppertal nicht mehr öffnen. Das Ordnungsamt kontrolliert und verhängt Bußgelder. Gilt auch für Tattoo-Studios, Kosmetik- und Fingernagelstudios. Physiotherapie ist noch erlaubt, sofern die Behandlung medizinisch zwingend nötig ist.

Frage:

Ich arbeite in einem Call-Center. Wir sind viele Mitarbeiter/innen auf engem Raum. Ist das erlaubt?

Antwort:

Das ist noch erlaubt. Der Arbeitgeber sollte aber Abstand zwischen den Arbeitsplätzen ermöglichen. Sie selbst sollten auf den Gängen etc. Abstand zu ihren Kolleg(inn)en halten. Sollte die Situation aus Ihrer Sicht zu risikoreich sein, dann sollten Sie zunächst die Vorgesetzten ansprechen, (wenn vorhanden) auch den Betriebsrat. Sollte sich die Situation kurzfristig nicht bessern, ist ein Anruf beim Gesundheitsamt sinnvoll. Dort sind die Mitatrbeiter/innen derzeit allerdings sehr überlastet.

 

Frage:

Hallo, ist es richtig, dass in manchen Städte Panzer aufgestellt sind und bald zum Einsatz kommen sollen? Zum Beispiel in Hagen und Leverkusen?

Antwort:

Nein, das ist eine bösartige Falschmeldung, die da verbreitet wird.


Frage:

Wie sieht es aus, wenn man einen Umzug mit privaten Helfern plant. Ist das noch erlaubt?

Antwort:

Rechtlich ist das im Moment eine Grauzone. Eigentlich dürfen sich auch da insgesamt maximal zwei Menschen treffen (es sei denn, sie wohnen ohnehin dort zusammen). Aber Sie müssen ja Ihre Wohnung räumen. Da bleibt wahrscheinlich, ganz pragmatisch so viel Abstand wie möglich zu halten.


Frage:

Mein Freund und ich sind über ein Jahr zusammen, haben aber noch getrennte Wohnungen. Darf mein Freund mich weiterhin besuchen?

Antwort:

Ja, das ist erlaubt.

Und hier noch mal verschiedene Aspekte des Virus

Wie ansteckend ist das neue Coronavirus?

Ein Wert, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt, lässt sich noch immer nicht gesichert angeben. Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion etwa beim Husten und Sprechen. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden. Die neuartigen Coronaviren wurden auch in Stuhlproben einiger Betroffener gefunden. Ob SARS-CoV-2 auch fäkal-oral verbreitet werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt; im Ausbruch in China scheint dieser Übertragungsweg nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation keine Rolle zu spielen.

In welchem Umfang auch weitgehend oder ganz symptomfreie Menschen infektiös sein können, ist noch nicht klar.


Was würde ein weiterer großer Ausbruch in Deutschland bedeuten?

Eine Infektionswelle hierzulande könnte unter anderem volle Wartebereiche und Arztpraxen, belegte Intensivbetten und vollkommen überlastete Gesundheitsämter bedeuten, hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzlich erklärt. Als problematisch sehen Experten, dass derzeit auch die jährliche Grippewelle durch Deutschland rollt - und das Gesundheitssystem bereits stark beansprucht. Aus diesem Grund sei es das Ziel, die Ausbreitung des Coronavirus möglichst hinauszuzögern, wie das Robert Koch-Institut (RKI) kürzlich erklärte. «Wir müssen mit angemessenem Aufwand versuchen, die Ausbreitung zu verlangsamen, um einen intensiven Belastungspuls auf das Gesundheitssystem abzumildern», sagte Drosten. «Die Zahl der Infektionen sollte über eine möglichst lange Zeit ausgedehnt werden.»


Wie gefährlich ist das Virus?

Das ist noch immer eine schwierige Frage. Für eine abschließende Beurteilung der Schwere der neuen Atemwegserkrankung liegen gegenwärtig nicht genügend Daten vor, sagt etwas das RKI. Nach einer kürzlich von Chinas Gesundheitsbehörde vorgestellten Analyse sterben im Land 2,3 Prozent der mit Sars-CoV-2 Infizierten. Betroffen sind demnach vor allem alte Menschen und solche mit schweren Vorerkrankungen wie Herzkreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Bei Menschen über 80 Jahren liegt die aus den dort vorliegenden Daten errechnete Todesrate bei knapp 15 Prozent, es sterben also in dieser Altersgruppe in China im Mittel etwa 15 von 100 Infizierten. In der Gruppe der 10 bis 39 Jahre alten Menschen sterben 0,2 Prozent der Infizierten, also etwa 2 von 1000 Betroffenen.


Auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte unter Bezug auf die Datenanalyse aus China von gut 80 Prozent milden Infektionsverläufen gesprochen. Es gebe zudem relativ wenige Fälle bei Kindern, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus. Noch sei unklar, warum das so sei.

Welche Symptome verursacht das neue Coronavirus?

Die meisten Menschen haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen oder gar keine Symptome. Hinzukommen können Fieber, Husten und Atemprobleme, wie sie auch bei einer Grippe auftreten. Auch Kopfschmerzen oder Durchfall sind möglich. Nach Angaben der chinesischen Gesundheitsbehörde komme es bei mehr als 80 Prozent der Infizierten zu milden Infektionsverläufen, knapp 14 Prozent erkranken schwer.

Bei knapp fünf Prozent komme es zu lebensbedrohlichen Auswirkungen wie Atemstillstand, septischem Schock oder Multiorganversagen. Die Inkubationszeit - der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen - beträgt nach derzeitigem Stand meist 2 bis 14 Tage. Das ist der Grund dafür, dass Verdachtsfälle zwei Wochen isoliert werden.


Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen?

Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegsinfektionen schützen sowie Abstand zu Erkrankten (ca. 1 bis 2 Meter) auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle überall und jederzeit angeraten. Es gibt nun auch eine "Husten und Nies-Etikette und Hinweise zu guter Händehygiene. Hier könnt ihr alles dazu nachlesen.

Was tue ich, wenn ich fürchte, mich angesteckt zu haben?

Wer Kontakt zu einem Infizierten hatte, sollte sich laut RKI zunächst bei seinem Gesundheitsamt melden, unabhängig davon, ob Symptome aufgetreten sind oder nicht. Reisende aus Risikogebieten, die Symptome haben, sollen nach telefonischer Voranmeldung mit Hinweis auf die Reise einen Arzt aufsuchen.


Wie lässt sich die neue Lungenkrankheit behandeln?

Eine spezielle Therapie für die Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung. In Einzelfällen werden auch antivirale Medikamente getestet.


Gibt es eine schützende Impfung?

Nein. Etliche Labors weltweit forschen derzeit an Impfstoffen wie es sie auch für die Grippe gibt. Die Entwicklung einer Schutzimpfung nimmt aber viel Zeit in Anspruch. WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan glaubt, dass erste Impfstoff-Tests an Menschen in drei bis vier Monaten beginnen könnten. Ein zertifizierter Impfstoff für weitreichenden Einsatz stehe aber wohl erst in 18 Monaten zur Verfügung.

Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken - wie derzeit in China und anderen Ländern überall auf den Straßen zu sehen - schätzen Experten als eher gering ein. Helfen kann es, Umarmungen und Händeschütteln einzuschränken und von vielen Menschen berührte Oberflächen wie Türklinken, Haltegriffe und Aufzugknöpfe nicht anzufassen.


Was für ein Virus ist Sars-CoV-2?

Der wahrscheinlich im November oder Dezember auf einem Wildtiermarkt in Wuhan in China auf den Menschen übergesprungene Erreger Sars-2-CoV zählt zu den Coronaviren. Sie sind wegen der zackenartigen Strukturen auf ihrer Oberfläche so benannt. Sieben Vertreter dieser Gruppe verursachen beim Menschen Atemwegserkrankungen, etwa auch Schnupfen oder Husten.

Sars-CoV-2 eingeschlossen ist von dreien bekannt, dass sie mitunter schwere Symptome auslösen. Beim ebenfalls aus China stammenden Sars-Virus (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) wurden 2002/2003 rund 8000 Fälle bekannt, etwa 800 Menschen starben. 2012 tauchte in Vorderasien das Mers-Virus (Middle East Respiratory Syndrome) auf. Es ist weniger ansteckend, aber aggressiver: Von rund 2500 Infizierten bis November 2019 starben knapp 860 - etwa jeder dritte.

Der Covid-19-Erreger Sars-CoV-2 ist genetisch sehr eng mit dem Sars-Erreger Sars-CoV verwandt, daher hat er auch den sehr ähnlichen Fachnamen erhalten.


Was darf der Staat im Ernstfall?

Das Wesentliche regelt das bundesweit gültige Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums fasst zusammen: «Wenn es erforderlich ist, können auch wichtige Grundrechte wie Freiheit der Person, Versammlungsfreiheit oder Unverletzlichkeit der Wohnung sowie das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingeschränkt werden.» Behörden dürfen laut dem Bayreuther Staatsrechtler Stephan Rixen Blutentnahmen und Abstriche von Haut und Schleimhäuten verlangen. Auch «Krankheitsverdächtigen» und «Ansteckungsverdächtigen» - wie das Gesetz es ausdrückt - könne ein Berufsverbot auferlegt werden. Zum Schutz anderer könnten Menschen auch «in einem geeigneten Krankenhaus oder in sonst geeigneter Weise abgesondert werden», heißt es im Gesetz.