Das wusstet ihr über den Kult-Sketch "Dinner For One"noch nicht
Veröffentlicht: Freitag, 20.12.2019 09:42
Wie in jedem Jahr rund um Silvester läuft in Deutschland der TV-Klassiker "Dinner For One" in den öffentlich-rechtlichen Sendern und Millionen schauen jedes Jahr aufs Neue zu. Wir haben ein paar lustige Fakten rund um Butler James und Miss Sophie zusammengetragen.
"The Same Procedure As Last Year?": Ein Satz, der nahezu jedem Deutschen ein Begriff sein kann - wenn er denn schon mindestens einmal "Dinner For One" im TV gesehen hat. Der Kult-Sketch aus dem Jahr 1961 ist auch knapp 60 Jahre später ein absolut beliebtes Stück deutscher TV-Geschichte.
Die 18 Minuten handeln bekanntlich vom 90. Geburtstag der Miss Sophie, die ihn mit ihrem Butler James und den imaginären/gestorbenen Gästen mit einem Dinner feiern möchte. Butler James muss die Getränke der verstorbenen Gäste immer trinken und stolpert schließlich häufig über das berühmte Tigerfell. Soviel zur Geschichte.
Rund um "Dinner For One" gibt es aber so einige interessante Fakten, die ihr bestimmt noch nicht gehört habt. Wir haben da mal ein paar für euch aufgelistet.
Auf der Insel überhaupt nicht bekannt
Obwohl der Sketch von britischen Schauspielern (auf englisch) gedreht wurde, ist er auf der Insel kaum einem Menschen ein Begriff, da er einfach nicht zum TV-Programm an Silvester gehört. Lediglich Länder wie Österreich, Schweiz, Dänemark, Luxemburg und Belgien übertragen das Stück zum Jahreswechsel.
Das berühmte Tigerfell gehört dem Butler-Sohn
So häufig stolperte Schauspieler Freddie Frinton über das Tigerfell, im Besitz der Familie ist es immer noch: Einst zierte es das Heim des Briten. Nach seinem Tod wanderte es dann in den Besitz seines Sohnes Steven Frinton über.
Erst Fischfabrik, dann Schauspielschule
Freddie Frinton begann seine Karriere übrigens als Arbeiter in einer Fischfabrik. Dort lenkte er Kollegen mit Parodien von der monotonen Arbeit ab.
Was wurde aus Miss Sophie?
Wenige Jahre nach dem heiteren “Dinner for One” hat May Warden (Miss Sophie) eine Rolle in einem der brutalsten und düstersten Filme der 70er Jahre übernommen: In Stanley Kubricks Meisterwerk “Uhrwerk Orange” (1971) ist sie als eine Obdachlose zu sehen – ohne Text.
Die laute Lacherin aus dem TV-Publikum
Die lauten Lacher im Hintergrund bringen natürlich auch so einige Menschen dazu, mitzulachen. Eine der am lautesten lachenden Personen im Publikum wurde nach etwas Recherche in der Folgezeit gefunden: Sonja Göth, eine Telefonistin des NDR. Sie sagte mal der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Der Aufnahmeleiter kam irgendwann zu mir her und hat den Finger auf die Lippen gelegt. Das hieß: Wenn ich nicht aufhöre, muss ich raus. Selbst Freddie Frinton fühlte sich wohl gestört. So hat man mir das nachher zumindest gesagt."
Erst nur Füllprogramm
Zwischen 1963 und 1972 war der Hype um "Dinner For One" auch in Deutschland sehr gering. Der Sketch wurde insgesamt nur viermal ausgestrahlt. Erst seit 1972 läuft er regulär an Silvester.
In Schweden jahrelang verboten
Die schwedische Regierung hatte aufgrund der "Alkoholexzesse" von Butler James sechs Jahre lang verboten, "Dinner For One" in ihrem Land zu senden. Erst 1969 wurde er dann freigegeben.
In Norwegen läuft "Dinner For One" nicht an Silvester
Schwedens Nachbar - Norwegen - hatte zwar kein Problem, mit den Trinkgewohnheiten von James. Allerdings ist der Film nicht an Silvester in Norwegen zu sehen, sondern traditionell am Tag vor Weihnachten.
Rekorde, Rekorde, Rekorde
"Dinner For One" ist die mit Abstand am häufigsten wiederholte Sendung des deutschen Fernsehens. Zwischen 1963 und 2003 wurde der Sketch 231-mal (!) gezeigt. Damit haben sie es mit dieser Bestmarke schon ins Guiness Buch der Rekorde geschafft. 2003 lief er allein 19-mal und brachte somit 13 Millionen Zuschauer vor die Mattscheibe.
Über 2000 Euro Strafe für Miss Sophie
Weil Butler James so tollpatschig beim Dinner ist, würde Miss Sophie das in Realität über 2.000 Euro kosten. So zumindest lautet die Rechnung von der "Allianz"-Versicherung, die die mal fiktiv erstellt hat. Exakte Kosten: 2.120 Euro. Teuerster Posten sei das Tigerfell mit Reparaturkosten von rund 2000 Euro, teilte die Allianz in 2016 mit. Zudem sei der Teppich stark ramponiert und die Tischdecke mit Wein- und Speiseflecken übersät.