EU-Richtlinie trifft Tattoo- und Permanent-Make-Up-Studios

Ab Januar dürfen keine Farben mit Konservierungsstoffen und Bindemitteln verwendet werden. Ab 2023 sollen dann die Farben Grün und Blau verboten werden. Eine Petition dagegen läuft.

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Die sogenannte REACH-Richtline bringt Veränderungen für die Tattoo-Branche, auch hier in Wuppertal. Ab Januar 2022 dürfen keine Farben mehr verwendet werden, in denen Konservierungs- oder Bindestoffe enthalten sind. Bis Ende des Jahres dürfen die Studios alte Farben aufbrauchen. Dann müssen diese entsorgt werden. Tim Becker tatöwiert in seinem Wuppertaler Studio "Ewige Jugend" und ärgert sich über die Richtlinie. Denn es würde keine Studien geben, die zeigen, dass die aktuellen Farben schädlich sind, sagt Tim.

Bye bye Blau und Grün!

Ab 2023 wird es dann noch heftiger für die Tattoo-Studios: Die Farben Blau und Grün sollen verboten werden. In diesen Farben sind Chemikalien enthalten, die zum Beispiel beim Haarefärben längst verboten sind. Alternativen dazu gibt es aber derzeit nicht, sagt Tim. Er befürchtet, viele Tattoo-Wünsche dann nicht mehr erfüllen zu können und Kundinnen und Kunden zu verlieren. Oder schlimmer: Leute lassen sich in Hinterzimmern bei unseriösen Tätowiererinnen und Tätowieren ein Motiv stechen und riskieren damit gesundheitliche Folgen. Gegen das Farbverbot läuft derzeit noch eine Petiton.


Umstellung klappt beim Permanent-Make-Up

Victoria Puschkin ist Spezialistin für Permanent-Make-Up und tätowiert in ihrem Wuppertaler Studio "LadyLike Victoria" Augenbrauen, Lippenkonturen und auch Brustwarzen. Ihre Branche scheint besser auf die Umstellung vorbereitet zu sein. Victoria hat bereits neue Farben, die Herstellerfirmen haben sie unterstützt. Trotzdem bedeutet die Umstellung erstmal eine nicht kleine Investition zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.


Zeitpunkt denkbar ungünstig

Die Corona-Pandemie hätte ohnehin zu finanziellen Einbußen geführt, sagt Victoria. Die Umstellung auf andere Farben hätte ihrer Meinung nach auch verschoben werden können. Denn eines steht für sie fest. Die Kosten für die neuen Farben kann sie nicht auf ihre Kundinnen und Kunden umlegen. Ab Januar muss sie sich auch an die neuen Farben gewöhnen. Wie diese in der Praxis sind und wie lange ihr Make-Up dann hält, das wird die Zeit zeigen, meint Victoria.


© Radio Wuppertal
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