Hat das Hochwasser juristische Konsequenzen?

Gut vier Wochen ist das Hochwasser in Wuppertal her. Jetzt droht ein Rechtsstreit. In der Kohlfurth hat sich eine Interessensgemeinschaft mit gut 50 Betroffenen gebildet. Sie werden vom Wuppertaler Anwalt Frank Adolphs vertreten. Sie fordern Schadensersatz. Darüber hinaus prüft aktuell auch die Staatsanwaltschaft eine Anklage. Sollte es genug Anhaltspunkte geben, werden die Ermittlungen aufgenommen und ein Strafverfahren gegen den Wupperverband eingeleitet.

Der Wupperverband sagt, die Daten des Deutschen Wetterdienstes haben selbst am Mittwoch, dem 14. Juli, weniger Regen prognostiziert, als tatsächlich herunterkam. Dass es also so stark regnen würde, konnte keiner wissen. Allerdings waren die Talsperren überdurchschnittlich voll. Das lag unter anderem daran, dass es bereits vor dem Hochwasser viel geregnet hatte, bestätigt der Wupperverband.


Das "Herbeiführen einer Überschwemmung" ist tatsächlich eine Straftat und wird mit dem Paragraphen 313 im Strafgesetzbuch geregelt. "Wer eine Überschwemmung herbeiführt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren bestraft." - so steht es im Gesetzestext. Auch Geldstrafen sind möglich.


Der Wupperverband arbeitet die Ereignisse gerade gemeinsam mit der Stadt Wuppertal auf. Auch externe Gutachten wurden in Auftrag gegeben. In Zukunft will man das Talsperrenmanagement neu strukturieren und das Stauziel neu bestimmen. Auch die Kommunikation und das Warnsystem sollen analysiert und verbessert werden.


Hier könnt ihr euch die Radio-Beiträge und Reportagen dazu noch einmal anhören

© Radio Wuppertal
© Radio Wuppertal
© Radio Wuppertal
© Radio Wuppertal
© Radio Wuppertal