Katja Riemann kritisiert Jugendkult in der Filmbranche

Premiere der Netflix Serie 1899
© Annette Riedl/dpa

Weibliche Filmrollen

Berlin (dpa) - Die Schauspielerin Katja Riemann («Fack ju Göhte») und ihre Tochter, die Regisseurin Paula Romy, kritisieren mit Blick auf weibliche Filmrollen einen Jugendkult in der Branche. «Es scheint, als würden der Filmbranche keine Geschichten für Frauen über 50 einfallen», sagte Riemann dem «Tagesspiegel». Ihre Tochter Romy ergänzte: «Als Schauspielerin ist man erst die sexy Newcomerin und dann ganz schnell Mutter und Großmutter.» Schon 25-jährige Schauspielerinnen bekämen Mutterrollen angeboten. «Bei Männern ist das kein Thema.» 

Riemann sagte, sie habe seit zwei Jahren keinen Film gedreht. «Das war jetzt ganz praktisch, weil ich sowieso die ganze Zeit geschrieben habe. Aber interessant, oder, dass keine Angebote mehr kommen?» 

Filme mit spannenden Frauenrollen wie «The Substance» mit Demi Moore oder «The Last Showgirl» mit Pamela Anderson seien «Ausnahmeprojekte, die auf geile Art mit dem Alter in der Branche umgehen», betonte Romy. 

Die beiden Frauen haben mit «Divison» gemeinsam ein Science-Fiction-Theaterprojekt kreiert. Regie führte Romy, die in London lebt und derzeit ein Kind erwartet. Riemann spielt die Hauptrolle. Premiere ist am 7. Juli im Berliner Renaissance-Theater, die Vorstellungen laufen bis zum 25. Juli. 

«Es hat ja einen Grund, dass ich am Theater bin», sagte Riemann. «Da gibt es die Rollen, die mir im Film gerade fehlen. Aber das ändert sich bestimmt wieder.»

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