Richter kritisiert die Polizei

Im Wuppertaler Prozess um den tödlichen Brandanschlag von Solingen im vergangenen Jahr hat der Richter die Polizei kritisiert. Es geht um die Einschätzung, ob die Tat einen rechtsradikalen Hintergrund haben könnte. Der Angeklagte soll für den Tod einer vierköpfigen Familie verantwortlich sein. Der Wuppertaler Polizeipräsident Markus Röhrl hatte gesagt, es gebe keine Hinweise auf einen rechtsradikalen Hintergrund. Das scheint mittlerweile widerlegt. Im Lauf des Prozesses waren zahlreiche Indizien aufgetaucht, die eine rechtsradikale Gesinnung des Mannes nahelegen. Das war offenbar auch die ursprüngliche Einschätzung der Polizei. Ein Beamter habe das dann handschriftlich aus der Akte getilgt, heißt es von den Anwälten der Nebenklage. Der Richter im Wuppertaler Landgericht sagte, so etwas dürfe nicht passieren.

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