Stromanbieter-Aus betrifft Menschen in Wuppertal

Insolvent oder Versorgung eingestellt: Viele Anbieter kündigen gerade Verträge für Strom und Gas - auch hier in Wuppertal. Die WSW springen als Grundversorger ein. Für die Betroffenen bedeutet das: teurere Energiepreise.

Radio Wuppertal-Hörer Alexander ist einer von vielen Betroffenen, die nach gekündigten Strom- und Gasverträgen beim Grundversorger ein Vielfaches mehr bezahlen muss. Hier in Wuppertal sind das sie Stadtwerke. Die hohen Preise beim Grundversorger ergeben sich, weil plötzlich mehr Haushalte mit Energie versorgt werden müssen. Damit haben die WSW wie auch andere Grundversorger nicht kalkuliert und müssen Strom und Gas zukaufen. Und auch da seien die Preise höher als in der Vergangenheit, sagt WSW-Pressesprecher Holger Stephan.


Die WSW hätten über 3.000 Wuppertaler Haushalte allein vom Anbieter Stromio in der Grundversorgung aufgenommen, sagt Stephan. Und die zahlen höhere Preise als die Bestandskundschaft. Das sei rechtswidrig, meint die Verbraucherzentrale. Die WSW weisen diesen Vorwurf zurück. Das sei alles geprüft und ginge nicht anders.


Die teureren Verträge bei den Grundversorgern können aber fristlos gekündigt werden, wenn Kundinnen und Kunden einen günstigeren Tarif bei einem anderen Anbieter findet, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Das kann sich lohnen - muss aber nicht. Denn die gesamte Energiebranche stünde aktuell vor großen Herausforderung und viele Anbieter müssten die Preise anheben. Wer jetzt nicht direkt fündig wird, solle im Frühjahr und Sommer noch einmal Preise vergleichen und den Anbieter wechseln, rät Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale.


Und: Die Verbraucherzentrale sagt, dass die Kündigungen und das Vorgehen von Stromio und gas.de rechtswidrig sind und rät Kundinnen und Kunden, gegen die Kündigungen vorzugehen. Dafür gibt es ein Musterschreiben. Außerdem gibt die Verbraucherzentrale weitere Tipps zu Stromanbietern und Verträgen.

© Radio Wuppertal
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