Greedflation: Warum die Lebensmittelpreise weiter extrem hoch sind

Mittlerweile haben sich viele Menschen an die hohen Preise in den Geschäften und Supermärkten gewöhnt. Aber sind die deutlichen Preissteigerungen überhaupt gerechtfertigt? Darüber gibt es eine kontroverse Debatte. Der Vorwurf: Einige Unternehmen nutzen die hohe Inflation für ihr Geschäft aus und erhöhen die Preise stärker als nötig. Das Wort der 'Greedflation' oder auf deutsch 'Gierflation' macht dabei die Runde.

Lebensmittelpreise steigen stärker als Energiepreise

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für Nahrungsmittel weiterhin hoch. Im Vorjahresvergleich sind die Lebensmittelpreise (+22,3 Prozent) im März 2023 sogar stärker gestiegen als die Energiepreise (+3,5 Prozent). Insgesamt liegt die Teuerung derweil bei 7,4 Prozent, die Preisexplosion beim Essen übertrifft damit die allgemeine Inflationsrate also um das Dreifache.

Verbraucherzentrale fordert Politik und Bundeskartellamt

Laut Verbraucherzentrale lassen sich dabei nicht alle Preissteigerungen transparent nachverfolgen und begründen. Die Verbraucherzentrale kritisiert dementsprechend, dass häufig unklar ist, wie sich Lebensmittelpreise bilden und wo womöglich Gewinne zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher generiert werden. Zudem habe man eine eigene Untersuchung zu diesem Thema gestartet. Dabei seien Experten in vier große Lebensmittelhandelsketten gegangen - in fünf verschiedenen Städten - und haben dort einen klassischen Warenkorb zusammengestellt. Dabei klafften die Preise zwischen den Ketten laut Verbraucherzentrale teils extrem auseinander. Die Experten empfehlen darum, Preise zu vergleichen. Ein Einkauf auf dem Wochenmarkt kann zudem - der Verbraucherzentrale zufolge - günstiger sein als im Supermarkt, vor allem kurz vor Ende des Markttages. Die Verbraucherzentrale fordert Politik und Bundeskartellamt außerdem auf, die Preisentwicklungen im Lebensmittelhandel genau zu untersuchen bzw. zu kontrollieren.

Autor: Robert Janz