Jugendgruppe aus Essen sicher zurück in Deutschland

Die Jugendgruppe, die in Israel fest saß, ist am Flughafen Köln/Bonn gelandet. Darüber hat ein Betreuer der Gruppe in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (11.10.) Radio Essen informiert.

Jugendgruppe aus Essen Tel Aviv 08.10.23 Krieg Hamas Israel
© Olaf Bilewicz

Jugendliche harrten in Tel Aviv aus

Die Jugendgruppe aus Essen saß nach den Angriffen der radikalislamischen Hamas in Israel fest. Der Stadtverband Essener Kinder- und Jugendverbände war für einen Besuch in Essens Partnerstadt Tel Aviv. Sechs Jugendliche und ihre vier Betreuer waren in ihrem Apartment und mussten beim Luftalarm immer wieder in Schutzräume.

Seitdem am Samstag der Krieg in Israel ausgebrochen ist, wurden viele Flüge gestrichen, auch der eigentliche Rückflug nach Deutschland. Die Betreuer standen deswegen im engen Kontakt mit den Behörden und der Deutschen Botschaft. Sie warteten auf eine Möglichkeit wieder nach Deutschland zu kommen. Das wurde am Dienstagabend möglich.

Zerstörtes Haus Tel Aviv 09.10.23 Krieg Hamas Israel Jugendgruppe Essen
Dieses Haus ist nur 100 m vom Apartment der Gruppe entfernt.© Gordon Wenzek
Dieses Haus ist nur 100 m vom Apartment der Gruppe entfernt.
© Gordon Wenzek

Gruppe erlebte Ausnahmezustand hautnah mit

Gordon Wenzek ist im Vorstand des Stadtverbandes der Essener Kinder und Jugendverbände und war als Betreuer mit der Reisegruppe unterwegs. Eine Woche lang hatte die Gruppe laut ihm einen spannenden kulturellen Austausch. Am Samstag (07.10.) ist der Krieg ausgebrochen. Wohl wissend um die politischen Spannungen im Land hatte sich die Gruppe auf bestimmte Notfallszenarien vorbereitet. Dass es zu einem solchen Ausnahmezustand kommen würde, damit hatte die Gruppe nicht gerechnet. Am Samstagmorgen gegen 06:32 Uhr Ortszeit gingen die ersten Luftschutz-Sirenen.

"Als die ersten Knallgeräusche zu hören waren, haben wir realisiert, wie die Lage ist. Wir haben die restlichen Jugendlichen geweckt und sind in den Keller gerannt. Schnell die Treppen runter und haben Schutz gesucht." (Gordon Wenzek, Betreuer der Gruppe)

Jugendliche flüchten in Schutzräume

Jedes Apartment ist mit einem drei mal drei Meter Schutzraum ausgestattet. Vor dem Fenster gibt eine Panzerschutzplatte, die vorgezogen werden kann. Die Heimatschutzbehörde in Israel hat Informationen dazu gegeben, wie viel Zeit man in einer Notsituation hat, um sich in Sicherheit zu bringen, erzählt uns Gordon Wenzek. Für den Bereich in Tel Aviv, in dem sich die Gruppe befand, ist das: Eine Minute und 25 Sekunden nach den ersten Knallgeräuschen.

© Radio Essen
Helikopter Tel Aviv 09.10.23 Krieg Hamas Israel Jugendgruppe Essen
Helikopter über Tel Aviv.© Gordon Wenzek
Helikopter über Tel Aviv.
© Gordon Wenzek

"Hoffen auf eine gesunde Rückkehr"

Die Geräusche seien im Schutzraum wahrnehmbar, auch Vibrationen seien zu spüren. Am Sonntag (08. Oktober) sei die Lage in Tel Aviv sehr ruhig gewesen. Der Strand sei gesperrt, es gebe Beschränkungen für Zusammenkünfte - nicht mehr als zehn Personen dürfen zusammenkommen. Trotzdem fühlen sich die Essern in ihrem Apartment sicher, sagte uns Gordon Wenzek während die Gruppe noch in Tel Aviv war.

"Wir sind ein ziemlich starkes Team und auf eine schlimme Art und Weise eng zusammengewachsen. Wir hoffen auf eine gesunde und möglichst zeitnahe Rückkehr nach Essen." (Gordon Wenzek, Betreuer der Gruppe)
© RADIO NRW

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