Nur wenige Kinder haben Anspruch auf eine Notbetreuung

In ganz NRW sind ab Montag KiTas und Schulen geschlossen. Schüler können Montag und Dienstag noch normal zu ihrer Schule gehen, wenn es keine andere Betreuung gibt. Dort findet dann aber kein richtiger Unterricht statt. Ab Mittwoch wird es dann nur noch Notgruppen für Eltern mit wichtigen Jobs geben und das auch nur für Schüler der 1. bis 6. Klasse. Für sie wird es auch eine Nachmittagsbetreuung geben. Für KiTa-Kinder gibt es bereits ab Montag Notgruppen. „Die Situation in Europa ist dramatisch.“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn. In Wuppertal sei sie es aber zum Glück noch nicht, deswegen sei es jetzt umso wichtiger schnell und effektiv zu reagieren. Die Corona-Krise sei keinesfalls mit einem Schul- oder KiTa-Streik zu vergleichen. Bei einem Streik geht es darum, so viele Kinder wie möglich zu betreuen, sagt Kühn. Jetzt allerdings gehe es darum, dass so viele Kinder wie möglich den KiTas und Schulen fernbleiben. Kühn betont, dass nur sehr wenige Wuppertaler Eltern Anspruch auf eine Notbetreuung haben werden. Die Bedingungen dafür werden unten erläutert.

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Notgruppen in Kitas

Die Wuppertaler Kitas sind bereits ab Montag (16.03) grundsätzlich geschlossen und bleiben es bis zum 19. April. Für sehr wenige Wuppertaler Eltern gibt es ab Montag aber Ausnahmen. Wer einen wichtigen Beruf und keine andere Betreuungsmöglichkeit hat, kann sein Kind in eine Notgruppe bringen. Zu diesen Berufen zählen der Gesundheitsbereich, aber auch die Polizei, Feuerwehr, Stadtwerke und (einige) Bereiche der Stadtverwaltung. Wenn nur ein Elternteil in einem dieser Bereiche arbeitet und der Partner oder die Partnerin keinen wichtigen Beruf hat, dann gibt es allerdings keinen Anspruch auf eine Notgruppe. Beispiel: eine alleinerziehende Krankenschwester hätte Anspruch auf eine Notgruppe, eine verheiratete Krankenschwester dagegen nicht (sofern der Ehemann nicht auch einen Beruf hat, der als wichtig eingestuft wird). Und wer bei den zum Beispiel Stadtwerken Stromrechnungen schreibe sei auf der Arbeit nicht unverzichtbar, ein Busfahrer dagegen schon, so die Stadt.

Eltern, die glauben Anspruch auf eine Notfall-Betreuung zu haben, können am Montag zu ihrer regulären Kita gehen. Sie müssen eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers mitbringen, dann wird ihr Kind ganz normal in der Kita betreut. Die Stadt geht davon aus, dass nicht jeder bis Montag eine Bescheinigung auftreiben kann, deswegen kann sie auch nachgereicht werden. In der Regel wüssten die Kita-Mitarbeiter auch welche Eltern welchen Job haben.

Die Stadt betont, dass sie sehr genau prüfen und sehr streng aussortieren wird. Das Ziel sei, dass so viele Kinder wie möglich zuhause bleiben, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. In den Kitas wird während der Notbetreuung weniger Personal eingesetzt. Auch hier sei es das Ziel, dass so viele Menschen wie möglich zuhause bleiben und möglichst wenig Kontakt zu anderen haben.

Die Regelung gilt auch für den Bereich Tagespflege.


Notbetreuung für Schüler

Am Montag und am Dienstag haben die Schulen noch normal geöffnet, es findet aber kein Unterricht statt. Die Schulpflicht wurde allerdings aufgehoben und die Stadt rät Eltern dringend, ihre Kinder bereits ab Montag zuhause zu behalten. Nur, wenn es gar nicht anders geht, sollten die Kinder noch zu Schule geschickt werden. Ab Mittwoch sind alle Schulen geschlossen, manche Kinder der 1. Und 6. Klasse unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf eine Notbetreuung. Auch hier kommt es auf den Job der Eltern und deren Lebenssituation an. Die Regelung ist wie bei den KiTas und auch hier wird genau geprüft, wer einen Anspruch hat und wer nicht. 

Schulbusse fahren weiter

Die WSW lassen ihre Schulbusse Montag und Dienstag noch weiter fahren. Ab Montag werden in NRW alle Schulen geschlossen. Allerdings können Schüler Montag und Dienstag noch zu ihrer Schule gehen, wenn es keine andere Betreuung gibt. Um den Schülern den Schulbesuch zu ermöglichen, erhalten die WSW den Schülerverkehr in Wuppertal vorerst aufrecht. Die WSW befördern im Linien- und Schülerverkehr an normalen Tagen rund 50.000 Schülerinnen und Schüler.

Bürgertelefon beantwortet auch am Wochenende Fragen

Wegen der Corona-Krise bleibt das Bürgertelefon der Stadt auch am Wochenende besetzt. Unter der Nummer 563-20-00 sollen die Bürger zumindest tagsüber jemanden erreichen. Besetzt sind die Telefone heute und morgen von 8:00 bis 18:00 Uhr. Laut Stadt sollen dort aber nur Fragen gestellt werden, die einen Bezug zu Wuppertal haben. Für alles andere weist die Stadt auf die vielen allgemeinen Informationsangebote zum Thema Corona hin. Bei akuten medizinischen Fragen empfiehlt es sich, den ärztlichen Bereitschaftsdienst anzurufen.


Bereitschaftsdienst: 116 117


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